1895 wurde in Heessen die Volks- und Jugendbibliothek gegründet – aus Sorge um die Bildung der Bürger. Zunächst im Pastorat untergebracht, wuchs sie langsam: 1909 zählte man 628 Bücher bei 105 Lesern. In den 1930ern brachte Vikar Güsgen neuen Schwung, 1935 zog die Bücherei ins Pfarrheim. Doch die Nationalsozialisten verboten ab 1938 weltliche Literatur und Veranstaltungen. Nach Kriegszerstörung baute Vikar Große-Wietfeld die Bücherei wieder auf. Bereits 1946 öffnete sie erneut.In den 1950ern boomte die Ausleihe, 1959 wurden 12.000 Entleihungen gezählt. Neue Formate wie Kassetten und Spiele kamen hinzu. Weitere Standorte folgten, etwa an der Theresienkirche oder St. Marien. 1981 zog die Bücherei in ein eigenes Gebäude, das inzwischen einer Kita weichen musste.Seit 2012 befindet sich die Bücherei im Pfarrheim neben St. Stephanus – auf nur noch 35 Quadratmetern und mit stark reduziertem Bestand. Sachbücher gibt es nur noch für Kinder, auch Spiele und CDs wurden gestrichen. Rund 200 Medien werden jährlich ausgetauscht. Neben Romanen und Krimis stehen Kinderbücher und Literatur über starke Frauen zur Verfügung.Leiterin Helga Schwienheer betont: Die Bücherei sei mehr als ein Ort der Ausleihe – sie stifte Gemeinschaft.
Jubiläumsprogramm 2025:
– 5. April: Empfang zum 130-jährigen Bestehen
– 23. April: Tag des Buches mit Kamishibai-Vorführungen
– 12. Juli: Lesung von Carla Berling (alias Felicitas Fuchs)
– 13./14. September: Bücherflohmarkt mit Buchvorstellung von Wilhelm Lohle
– 13./14. November: Buchausstellung mit Neuheiten der Buchhandlung Holota